Kastration / Hormonchip
Unsere Haustiere haben von der Natur den Auftrag sich fortzupflanzen. Da sie sich jedoch in der Obhut von uns Menschen befinden, leben sie in einem von uns geschaffenen Dilemma: Wir entscheiden meist für sie, dass sie sich nicht fortpflanzen dürfen.
So entsteht für viele Tiere Stress. Der Rüde äußert diesen Stress in Agressivität oder Ausflüss aus dem Penis. Hündinnen können scheinschwanger werden. Kater urinieren in Wohnungsecken und Katzen schreien unermüdlich. Aufgrund der andauernden Hormonproduktion der Eierstöcke können Hündinnen im Alter Tumore der Gesäugeleiste entwickeln. Der sogenannte Mammatumor ist die häufigste Tumorerkrankung der unkastrierten Hündin und tritt ab einem Alter von 7 Jahren auf. Die einzige effektive Maßnahme, um das Risiko einer solchen Erkrankung zu senken ist eine frühe Kastration. Wir empfehlen deshalb die Kastration nach der ersten Läufigkeit, so erkranken im Vergleich zur intakten Hündin nur noch 8% der Tiere. Mit einer Kastration läuft die Hündin im Alter ebenso nicht Gefahr an einer Gebärmutterentzündung zu erkranken.
Kastration
Besonders die Kastration von freilaufenden Katzen ist empfehlenswert, denn so kann einer ungewollten Fortpflanzung entgegen gewirkt werden. Auf der Suche nach einem Geschlechtspartner streifen unkastrierte Tiere sehr weit umher, werden Opfer von Verkehrsunfällen oder infizieren sich durch den Deckakt, Revier- und Konkurrenzkämpfe an gefährlichen Infektionskrankheiten. Studien belegen eindeutig, dass unkastrierte Katzen eine deutlich niedrigere Lebenserwartung haben als ihre kastrierten Artgenossen.
Aus diesen vielfältigen Gründen empfehlen wir die Kastration. Hierbei entnehmen wir die Hormonproduktionsstätten, also die Eierstöcke oder die Hoden. Dadurch erleben die Tiere keinen durch die Natur gegebenen Fortpflanzungsstress mehr und können ausgeglichener leben. Den Krankheiten kann durch die Kastration vorgebeugt werden. Wenn Sie sich unsicher sind oder Fragen haben, wenden Sie sich gerne vertrauensvoll an unser Team. Wir beraten gerne mit Ihnen zusammen, ob die Kastration die geeignete Maßnahme für Ihr Haustier ist.
Hormon Chip beim Rüden
Neben der Kastration kann auch beim Rüden ein Hormon-Chip eingesetzt werden, damit die Fortpflanzung gehemmt ist. Der Hormon-Chip ist ein Implantat, das unter der Haut im Nacken des Hundes platziert wird. Dieser ist dem Mikrochip ähnlich, der der Tierkennzeichnung dient und unter der Haut an der linken Halsseite platziert wird. Implantiert wird er mittels einer etwas größeren Kanüle unter die Haut. Der Hormonchip bewirkt eine vorübergehende Unfruchtbarkeit von 6, bzw. 12 Monaten.
Der Hormon-Chip sorgt dafür, dass das Geschlechtshormon Testosteron von den Hoden nicht mehr produziert wird. Unerwünschte Verhaltensweisen wie Aufreiten, ständiges Markieren oder Aggressivität werden von diesem Hormon beeinflusst. Natürlich ist es nicht immer sicher, ob dieses Verhalten allein hormonell bedingt oder erlernt ist. Um dies zu überprüfen, ist der Hormon-Chip ideal. Sie können mit Hilfe des Chips testen, ob und inwiefern sich das Verhalten Ihres Rüden verändert. Der Vorteil des Hormon-Chips gegenüber der chirurgischen Kastration liegt außerdem darin, dass die Behandlung ohne Narkose erfolgen kann. Außerdem ist eine Kastration endgültig. So können Sie, falls Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Rüde kastriert werden soll, mit dem Hormon-Chip testen, wie sich eine chirurgische Kastration auswirken würde.
Die volle Wirkung und die Unfruchtbarkeit setzen nach etwa sechs bis acht Wochen ein. Bis dahin kann noch Sperma in den Nebenhoden gelagert sein. Nach den sechs, bzw. zwölf Monaten löst sich der Chip ganz von allein auf und muss nicht entfernt werden. Die Hoden beginnen dann wieder Geschlechtshormone abzugeben und Ihr Rüde ist wieder „ganz der Alte“. Die chemische Kastration ist jederzeit wiederholbar. Das Team Kersebohm berät Sie gerne wenn Sie noch Fragen zum Hormon-Chip des Rüden haben.